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Es gibt verschiedenste Möglichkeiten wie ein Steigbild betrachtet werden kann. Vom wissenschaftlichen Bild vergleichen bis zum intuitiven Wahrnehmen des Bildobjektes ist vieles möglich. Im folgenden ist ein Weg zur Bildbetrachtung vorgestellt, der ganz auf den alltäglichen Erfahrungsbereich eines jeden Menschen aufbaut.
1. Soll eine intensivere Auseinandersetzung mit einem Steigbild bevorstehen, empfiehlt es sich, das entsprechende Bild auszudrucken ! (Noch besser ist, dieses mit einem Beamer auf eine Leinwand zu projizieren !!)
2. Um dem dargestellten Steigbild auf die Spur zu kommen, lasse man dieses auf sich wirken.
Das heisst, ich frage mich nicht, was das Bild darstellen soll (!), sondern versuche herauszufinden wie und von was das Bild eingestimmt ist.
3. Ein einfacher Fragebogen kann dabei hilfreich sein:
- Welches Format hat das Steigbild?
- Hat die Silbernitratgestaltung das ganze Format ausgefüllt?
- Hat das Bild ein Oben und Unten?
- Ist es grob oder fein gestaltet?
- Was fällt mir auf, was ist nebensächlich im Bild?
- Wo ist es hell - wo dunkel?
- Wo warm oder wo kalt?
- Ist die Bildordnung rund und weich oder eher kantig und hart?
- Neigt die Gestaltung zum Schweren oder in die Leichtigkeit?
- Ist die Ordnung im Bild harmonisch oder disharmonisch?
- Kann ich mich am Steigbild erfreuen oder stößt es mich ab?
- Ist ein Rythmus im Bild - wo ist er unterbrochen.?
- Welchen Elementen kann ich das Bild zuordnen - Luft, Feuer, Wasser, Licht, Erde ?
- Ist es möglich, dass ich einem Bildbereich ein Metall zuordne z.B. Blei, Eisen, Kupfer, Aluminium oder Gold ?
- Kann ich eventuell Buchstabenlaute oder Zahlen mit einzelnen Bildelementen in Verbindung setzten?
- Gibt es Bereiche, denen ich Wochentage zuordnen kann (z.b. Montag = Mondbereich)
- Hat das Steigbild auch einen Klang? Wie würde es tönen, wenn ich das Bild vertonen müsste?
- Und wenn ich das Bild vertonen kann, ist es nicht auch in eigene Körperbewegungen umzusetzen (zB.Ausdruckstanz od. Eurythmie)?
- Wenn ich mir vorstelle das Steigbild wäre ein Bühnenbild, wie würde ich mich darin ..........?
- usw.
Einige Fragen sprechen einem an andere weniger, vertiefe und erweitere man die welche ansprechen !
4. Das Steigbild zeichnet sich aus durch seine relativ hohe Äquivalenz mit der Testsubstanz.?
Es muss nicht verwundern, wenn man beim einen oder anderen Steigbild durch die oben beschriebenen inneren oder äusseren Bewegungsexperimente auf sonderbare Formen stossen kann. Das Steigbild zeigt Vorgänge, die vielleicht gar nicht für möglich gehalten werden.
Hier ein Beispiel: Um Möhrensaft als Testsubstanz für ein Steigbild zu gewinnen, wird die Möhre mit einer Reibe aufgerieben. Das Bild verändert sich entsprechend je nachdem ob die Möhre mit einer Metallreibe oder mit einer Kunststoffreibe bearbeitet wurde
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